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Festtage des Monats Tischri

Rosch ha-Schana ist vorbei, aber dieser ist nur der erste Festtag des Monats Tischri. Auf Rosch ha-Schana folgt Jom Kippur. Zwischen den beiden  Festtagen müssen wir die Gelegenheit nutzen, zu unserem G-ott zurückzukehren (Teschuwa tun) und unsere schlechten Taten zu bereuen und Zedaka zu tun, wohltätig zu sein und vom tiefsten Herzen zu beten. Der Schabbat zwischen Rosch ha-Schana und Jom Kippur heißt Schabbat Tschuwa, was „Schabbat des Rückkehrs zu G-ott“ bedeutet. Wir versuchen an diesen Tagen, die Waagschale auf die richtige Seite zu bringen, indem wir die Gebote (Mitzwot) des HaSchem so gut es geht befolgen und das positive Urteil, das am Rosch ha-Schana gefällt worden ist, bis zum Jom Kippur beibehalten. HaSchem beurteilt uns nach unserer Mühe.

Obwohl wir die höchsten Ziele nicht erreicht haben, werden wir für unsere Mühe belohnt, weil wir uns bemüht haben. HaSchem Ruft seine Kinder. Das himmlische Tor ist offen. Nutze die Gelegenheit, die begangenen Fehler und  Sünden zu korrigieren. Wir müssen vor HaSchem um Vergebung bitten, dass wir durch unsere Sünden die Beziehung zwischen uns und unserem himmlischen Vater unterbrochen haben. Wir dürfen nicht vergessen, bei unseren Mitmenschen am Jom Kippur um Vergebung zu bitten, weil HaSchem nicht vergibt, solange wir nicht jeden Menschen, den wir verletzt haben, um Vergebung gebeten haben.

Hinter jeder Mitzwa verbirgt sich eine Kraft, die uns Mut und Vertrauen gibt, und so rufen wir uns auf den Weg zur Wahrheit vor. „Eine Mitzwa bringt eine andere Mitzwa mit sich“, heißt es unter anderem in den Sprüchen der Väter (pirké avot). Wir müssen positiv eingestellt sein und die Teschuwa steht vor unseren Türen. Wenn wir positiv denken, dann lassen wir keinen Platz für den schlechten Geist (yetser hara).

Danach freuen wir uns auf den Festtag Sukkot (Laubhüttenfest), an dem HaSchem uns vor allen Gefahren der Welt behütet, wie HaSchem uns in die Wüste beschützt hat, als wir aus Ägypten geflohen sind.

Wir wurden beschützt unter den Wolken des Ruhms und diese Wolken begleiteten uns und wiesen uns den Weg.

Die Festtage gehen weiter mit Hoschana Rabba. An diesem Tag beginnt die Torahstudienzeit und endet mit dem simh‘at  torah (Torahfreudenfest), an dem man mit der Torah tanzt. Die Torah beschützt und rettet uns in schwersten Zeiten, aber wir müssen uns an die Stange einklemmen.

Die erste Wohltat (hessed) in der Torah war, als HaSchem Adam und H‘ava Kleider gab, obwohl sie gesündigt hatten. Er gab ihnen Selbstsicherheit, Energie und Freude  zum Weiterleben und die letzte h’essed (Wohltat) in der Torah war, als Mosche Rabbeinu von Haschem begraben worden war, aber HaSchem trotzdem mit seinem Volk Israel blieb. Unsere Mission ist es, unsere Mitmenschen nach G-ottes Vorbild zu trösten, zu stützen und zu ermutigen. Auch Tzedaka rettet von alle schwärzte Beurteilungen. Zedaka muss nicht mit Geld tun, man kann andere auch mit einem kleinen Lächeln unterstützen.

 

Ich wünsche Euch, dass Ihr in ein gutes neues Jahr geschrieben und besiegelt werdet.

Ktiva ve chatima tova

 

Vom Rabbiner Yakobov Yohanan

Jüdisch-Bucharisch-Sefardisches Zentrum Deutschland

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